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Online Marketing

Google Update: MUM kommt früher als geplant

Das bahnbrechende Update MUM, das Google noch im Mai in der unbestimmten Ferne 'kommender Monate oder Jahre' angekündigt hatte, könnte sehr viel schneller kommen als gedacht. Die ersten MUM-Implementierungen in neuen Features sollen nämlich bereits im 4. Quartal 2021 oder im 1. Quartal 2022 ausgerollt werden sollen.

Das bahnbrechende Update MUM, das Google noch im Mai in der unbestimmten Ferne 'kommender Monate oder Jahre' angekündigt hatte, könnte sehr viel schneller kommen als gedacht. Die ersten MUM-Implementierungen in neuen Features sollen nämlich bereits im 4. Quartal 2021 oder im 1. Quartal 2022 ausgerollt werden.

Das Netz "knistert" bereits: Die Google-Suche werde sich grundlegend verändern, mit weitreichenden Folgen für diese und jene Websitebetreiber und vor allem für jede Online Marketing Agentur, die sich mit SEO beschäftigt.

Nach einem näheren Blick auf diese Implementierungen sind die Google-Ankündigungen doch wohl eher kein Grund zur Panik, wie folgende Fakts und Gedanken zum Update verraten:

Was ist MUM?

MUM ist die Abkürzung für Multitask Unified Model, einen neuen Algorithmus, der das Internet über Bilder und in verschiedenen Sprachen durchsuchen kann. Auf der Google I/O-Konferenz vom 18. bis 20. Mai 2021 stellte Google dieses Multitask Unified Model als "entscheidenden Meilenstein für das Verständnis von Informationen" heraus.

In den ersten Experten-Artikeln zum Update hört es sich oft an, als wenn MUM alles können wird und alles an sich zieht, die ganze bisherige SEO-Arbeit und/oder jede Bemühung um guten Content obsolet machen könnte. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden - weil es sinnlos ist, einzelne Spezifikationen einer künftigen Implementierung abzuschätzen, deren Umfang noch nicht einmal Google selbst genau definiert hat; die laut Erstankündigung in den kommenden Monaten und Jahren sorgfältig und verantwortungsbewusst geprüft werden muss und demnächst erst in einzelnen Teilen zur Anwendung kommt.

Ein besseres Verständnis von Informationen ist auch nur ein erster Anfang - der die Suche nur verbessern wird, wenn Google auch bei der anschließenden Bewertung alle Intentionen der User trifft (was abseits der simpelsten "Konsumsuchen", die bei uns gerade eher zurückgehen, auch erst abzuwarten wäre).

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Was kann MUM?

Online Marketing Agenturen und Websitebetreiber interessiert natürlich vor allem, was MUM bei der Google Suche leisten bzw. verändern soll. Google äußert sich dazu in seiner Nachbetrachtung des "Search On"-Events auf https://searchon.withgoogle.com. Im Abschnitt "Wie KI Informationen nützlicher macht" wird dazu folgendes verraten: Google möchte die vielen Informationen, die Menschen heute zur Verfügung stehen, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz besser nutzbar machen.

Dazu soll MUM und mit ihm die neuesten KI-Technologien in folgende Google-Produkte integriert werden:

 

1. MUM soll die visuelle Suche verbessern

Auf die Suche nach "Inspirationen" wie Dekorationsideen oder Ideen für (XY) wird eine neu gestaltete, leichter (bzw. normal) durchsuchbare Ergebnisseite ausgegeben. Das bedeutet: Auf der normalen Suchergebnisseite wird ein Fenster mit den Image-Suchergebnissen ausgegeben, damit zu jedem Stichwort (zu dem es reichlich Bildmaterial gibt) gleich von der Suchergebnisseite aus eine umfassende visuelle Erkundung gestartet werden kann. Anders ausgedrückt: Die Ergebnisse der Image-Suche erscheinen öfter (als anklickbarer Auszug) gleich auf der Suchergebnisseite.

Weiter ist folgendes angedacht: Wer das Bild eines Kleidungsstücks mit einem bestimmten Muster betrachtet, soll Google mit Klick auf das Lens-Symbol fragen können, wie dieses Muster heißt und wo ein anderes Kleidungsstücks mit diesem Muster gekauft werden kann. Auch in Videos soll der User über einen Point-and-ask-Modus z. B. ein Maschinenteil anklicken können, dessen Namen er nicht kennt, um dann von Google weitere Informationen dazu zu bekommen.

2. Die Google-Suche soll durch MUM neu gestaltet werden.

Geplant sind zwei zusätzliche Fenster auf der Suchergebnisseite, in denen weitere Ergebnisseiten zu den Suchbegriffen auf bestimmte Art zusammengefasst werden:

Ein Fenster zum "Themen-Zooming" mit weiteren Suchergebnissen rund um den Suchbegriff, in die der User nahtlos hinein- und wieder herausspringen kann.

Ein Fenster mit 'Things to know', in dem der User Suchpfade zu Themen angezeigt bekommt, die mit dem Suchbegriff verwandt sind.

3. Die Google Suche soll vielfältigere Ergebnisse erbringen

Google soll durch die intelligentere Vernetzung der Suche in erhöhtem Maße zu den Händlern und Anbietern führen, die (auch sehr spezielle) Produkte, Dienstleistungen, Informationsangebote selbst, seriös und auf hohem Niveau erstellen.

Das wäre ein großer Fortschritt, weil kleine Firmen meist nicht so viel Aufmerksamkeit auf die Suchmaschinenoptimierung verwenden können und auch nicht unbedingt Kunde einer großen Online Marketing Agentur sind, die das undurchschaubare Google-System allein durch eigene Statistiken etwas besser im Griff hat. Wenn nicht mehr die am besten beworbenen, sondern wirklich die besten und genauesten Angebote vorne ausgegeben würden, könnten die vielen Suchmaschinen-Nutzer, die nie über die ersten Suchergebnisse hinauskommen, ganz neue Welten entdecken ... Google will User außerdem (mehr als bisher?) in Kontakt zu Firmen ohne Website bringen, indem Wegbeschreibungen ausgegeben und Telefonanrufe ermöglicht werden - das wäre toll, Smombies könnten ihren Wohnort entdecken.

Neben diesen Neuerungen für Websitebetreiber und Online Marketing Agenturen werden auf searchon.withgoogle.com weitere MUM-Funktionen vorgestellt, mit denen Google über KI und Maps "Gemeinschaften sicher und informiert halten" und so bei der Bewältigung globaler Herausforderungen helfen will.

Was verändert sich mit MUM - und wann?

Aktuell liegt folgende Situation vor, die wohl noch keinen Websitebetreiber und keine Online Marketing Agentur sonderlich beunruhigen muss: Google hat angekündigt, bei der Ermittlung der Suchergebnisse künftig künstliche Intelligenz einzubeziehen und will im letzen Quartal diesen Jahres oder im ersten Quartal nächsten Jahres damit beginnen.

Google will dadurch die Informationsnutzung radikal verändern und außerdem neue Erkenntnisse zutage fördern, die sowohl bei der alltäglichen Suche als auch bei der Bewältigung komplexer globaler Anforderungen helfen sollen. Wo das wann (in den USA, weiteren Staaten, bei uns), wie genau und vor allem in welchem Umfang geschehen soll, lässt Google nach wie vor weitgehend offen.

Ein zusätzliches Fenster mit den Image-Suchergebnissen wird bereits aktuell auf der normalen Suchergebnisseite ausgegeben, wenn nach den richtigen "Inspirations-Ideen" gesucht wird. Was daran KI sein soll, erschließt sich aber nicht unmittelbar ...

Die Neugestaltung der Google-Suche mit den Fenstern "Themen-Zoom" und "Things to know" sollen laut oben zitiertem Blogbeitrag vom 29. September 2021 "in den kommenden Monaten" eingeführt werden. Um zu vermuten, dass diese Veränderung des Such-Interfaces zu den ersten Großtaten der künstlichen Intelligenz gehören würde, braucht man aber kein Hellseher sein: MUM muss nicht sehr viel Können beweisen, um Kästchen mit weiteren Suchergebnissen zum aktuellen Suchbegriff anzuzeigen, sondern einfach nur die Suche auf die benachbarten Longtail-Keywords ausdehnen und diese mit aufnehmen. Google kündigt an, dass MUM in Zukunft aus diesen Zusammenhängen tiefer gehende Erkenntnisse erschließen soll, auf die der User nicht von selbst kommt. Das können wir nur abwarten; ebenso wie die zeitlich nicht spezifizierte Ankündigung, dass MUM zu Videos verwandte, nicht erwähnte Themen anzeigen soll.

Gleich in den nächsten Monaten soll wohl auch die Bildsuche durch Fragemöglichkeiten erweitert werden, also über Antippen des Lens-Symbols Fragen zum Bild verlinken. Wenn sich MUM bei allen, mit verschiedensten Algorithmen indizierten Seiten bedient, ist das eine Vereinheitlichung der Text- und Bild-Suche, aber auch noch keine rasend intelligente KI. Außerdem suchen Menschen (hoffentlich) nicht sehr häufig nach Mustern, um sich Socken im Muster des Oberhemds zuzulegen ... Wenn sich mit der Google-Suche unbekannte defekte Teile finden und benennen ließen und Google auch gleich Bestellmöglichkeiten zuspielt, wird das leider erst eine Bereicherung, wenn auch unsere Wirtschaft auf einfachen Ersatz und selbsttätigen Austausch kaputter Teile ausgerichtet ist (und es ist sicher zu begrüßen, wenn MUM hier vorausschauend erste, gerade entstehende Wege ebnet).

Wenn diese Seiten dann auch noch durch ein MUM-internes Übersetzungsmodul geschickt werden, können sicher breiter aufgestellte Suchergebnisse ausgegeben werden. Dabei tauchen aber schon wieder zahlreiche Fragen auf: Was passiert, wenn ein Text aus einem anderen Land, der von Google übersetzt wird und als Ergebnis ausgegeben wird, nicht nach den Anforderungen erstellt wurde, die im Land des Fragenden an wissenschaftliches oder journalistisches Arbeiten gestellt werden? Wenn er grundsätzlichen Anforderungen demokratischer Gemeinwesen widerspricht; Therapien vorschlägt, die im jeweils geltenden Medizinsystem als nicht ausreichend erprobt oder sogar gefährlich gelten? Was ist mit dem Urheberrecht an schriftlichen Ausarbeitungen, Kunstwerken, Bildern, wenn Google diese in eine von Google zusammengestellte, pauschale Antwort integriert (Google also fremde Inhalte für sich verwertet)?

Mit Wikipedia hat Google bereits ein Abkommen zur Entlohnung der verwerteten Inhalte geschlossen. Bei kleineren Seiten ist das nicht so leicht möglich, was im Zweifel eine Flucht zu anderen Suchmaschinen auslösen könnte. Zu den Rechtsproblemen bei landesübergreifender Content-Ausspielung hat sich Google überhaupt noch nicht geäußert, weshalb die Ausgabe von Übersetzungen bei den "offiziellen Suchergebnissen" sicher eher vorsichtig angegangen werden wird.

Fazit: Erst mal Abwarten

Bei allen Neuerungen, die Google in nächster Zukunft plant, handelt es sich vor allem um eine bessere interne Vernetzung der Suchmaschine und nicht um eine vollständige Umgestaltung der Suche unter dem unklaren Wirken einer KI.

Sollte die Suche tatsächlich spezifischer werden, können die Online Marketing Agentur Graz punkten, die viele kleinere Kunden betreuen und diese rechtzeitig dazu bringt, die Besonderheiten ihres Angebots in guten, für den Kunden sofort verständlichen Texten herauszustellen. GroßenOnline Marketing Agenturen sollten ihre Kunden anregen, den Usern Ihres Webangebots nicht nur "unique" Beschreibungen von Massenwaren, sondern echte Service-Angebote (Vergleichstabellen, Berechnungsprogramme etc.) zu bieten, aus denen Google nicht einfach Textschnipsel übernehmen kann.

Sollte Google zu sehr in die andere Richtung abbiegen (Suchergebnisse zu eigenen Antworten zusammenfassen), hilft wohl nur zwischenzeitliche Suchmaschinen-Diversifizierung.

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Online Marketer Mathias Galler
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Mathias Galler
Digital Marketing Leader / Data Analyst