Grafikdesign für Rittler und co, das ein Gehirn in lila Farbe mit vielen kleinen Lichtern zeigt, die auf einem lila Hintergrund verbunden sind
Online Marketing, Social Media

Wie man Instagram Guides erfolgreich im Unternehmen nutzen kann

Bessere Inhalte auf Instagram - das verbirgt sich hinter den Guides

Was genau sich hinter den Guides verbirgt und wie diese genutzt werden, verrät dieser Ratgeber.

Mit dem neuen Guides-Feature stellt Instagram eine übersichtlichere Ansicht direkt auf dem eigenen Profil vor, von der User und Unternehmen profitieren. Dadurch wird es nun für Instagram leichter, relevante Inhalte zu kuratieren und so zusammenzustellen, dass Fans schnell finden, was sie suchen. Was genau sich hinter den Guides verbirgt und wie diese genutzt werden, verrät dieser Ratgeber.

1. Was genau sind Guides und wie funktionieren die kuratierten Empfehlungen?

Über ein Profil werden User mit dem Reiter Guides (dieser steht in Deutschland & Österreich noch nicht zur Verfügung) gesammelte Informationen zu ihnen wichtigen Themen finden. Im Profil wird sich der implementierte Guide zwischen der Kachelansicht und Instagram TV befinden und kann so bequem mit einem Klick aufgerufen werden.

Einige Seiten haben bereits damit begonnen, Guides zu erstellen.

Die Guides entfernen sich etwas von der sehr bildlastigen Ansicht der Plattform und nutzen auch größere Textanteile.

Gescrollt wird zwischen den einzelnen Beiträgen immer noch vertikal, dadurch entsteht quasi ein maßgeschneiderter Feed. 
Derzeit ist der Guide vor allem auf die aktuelle Corona-Krise ausgerichtet. Das bedeutet, dass User vor allem einen schnellen Zugriff auf Themen wie Gesundheit, Mindfulness, innere Balance und den Umgang mit Angst und Ausgrenzung haben.

Mann hält sein Telefon, oranger Hintergrund 02

In den Guides kann dann ganz einfach nach Themen gesucht werden und dort werden dann die relevantesten Treffer von Organisationen, Unternehmen, Marken, NGOs und Personen des öffentlichen Lebens anzeigen lassen.

In den USA gehören etwa die amerikanische Organisation der Selbstmordvorsorge oder Unicef dazu, weltweit kooperiert die Plattform mit der australischen Organisation Headspace, den Briten von Heads Together und Klicksafe aus Deutschland.

Auch Nachrichtenseiten wie Buzzfeed oder Shape sind mit von der Partie

Unternehmen, Influencer und Personen des öffentlichen Lebens haben hier die Möglichkeit, sich themenrelevant zu präsentieren und gewissermaßen eine eigene Landingpage im Profil aufzubauen. 

2. Mit dem Guide Kunden und Fans begeistern

Das Guide-Feature kann einfach und schnell erstellt werden, zudem steht es Usern natürlich frei, mehrere Guides zu erstellen und so einen Überblick über die wichtigsten Themen, Services oder Highlights zu bieten.

Guides beginnen mit einem Titelbild im Hochformat. Dieses ist nicht nur das Titelbild im eigenen Profil, sondern auch das Bild, das beim Teilen eines Guides angezeigt wird. Der Titel wird im Bild angezeigt, zusammen mit der Anzahl der enthaltenen Beiträge. Ein selbst erstellter Text gibt anschließend eine Einführung und stimmt User auf das Thema des Guides ein.

Um einen Guide zu kuratieren, müssen die Beiträge auf Instagram veröffentlicht sein. Diese für einen Guide exklusiv hochzuladen, ist nicht möglich - dafür dürfen User auch Beiträge nutzen, die von anderen Accounts veröffentlicht wurden.

Dies bietet Chancen für Unternehmen und Influencer, denn so können Beiträge gezielt thematisch platziert werden. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Storytelling, denn Text und Bild kommen so viel besser zusammen.

Werden Bildunterschriften auf Instagram ansonsten häufig ignoriert oder fallen bei den Stories etwas aus dem Rahmen, mischen die Guides Inhalte und Erklärungen.

Zudem werden diese viel gezielter von Usern aufgesucht, wenn diese sich zu einem Thema informieren möchten. Und weil die Beiträge im Guide nicht eigens vom Ersteller hochgeladen werden müssen, sondern beim Urheber bleiben können, ist auch eine Verlinkung integriert.

Das bedeutet, dass User ganz einfach auf interessante Beiträge im Guide klicken können und sofort zum Kanal des Erstellers kommen. Ideal also für Kooperationen zwischen Brands und Influencern.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es derzeit aber noch: Das Feature steht derzeit noch nicht allen Usern zur Verfügung, sondern nur ausgewählten Partnern. Instagram hält sich zur Zeit bedeckt, wann das Feature mehr Usern zur Verfügung steht und ob es überhaupt jemals für alle Kanäle geöffnet wird.

Die Vernetzung von Content Creators, Social Media Agentur, Experten, Brands und Unternehmen, die das Guides-Feature bietet, ist aber bereits in der jetzigen Phase beeindruckend. Instagram erhält so ein Feature, das die besten Elemente der Plattform mit der Bedienbarkeit eines übersichtlichen Blogs mischt. User haben so einen schnellen und einfachen Zugriff auf für sie relevante Themen und können ihre favorisierten Inhalte mühelos teilen.

3. Instagram für Unternehmen schon immer wichtig

Marketing auf Instagram ist schon lange keine neue Erfindung mehr. Heutzutage existiert kaum ein Unternehmen, dass nicht schon auf Instagram präsent ist und seine Kanäle mit reichlich Content bespielt. Neben allgemeinen Beiträgen werden natürlich auch die eigenen Produkte vorgestellt und beworben. Zwischen all den Postings und Reels kommt der eigentliche Content allerdings oft zu kurz. Viele User scrollen in den Feeds oft einfach weiter, da sie sich nicht angesprochen fühlen oder sie den Mehrwert auf den ersten Blick nicht erkennen. Dabei haben bereits mehrere Studien gezeigt, dass sich Kunden vor ihrem Kauf gerne ausführlich über Produkte informieren möchten. Ist der Content von Unternehmen auf Social Media allerdings zu wenig informativ oder zu unauffällig, so kommt es oft gar nicht dazu, dass die Inhalte wahrgenommen und die Produkte gekauft werden. Dies könnte die Funktion des Guides nun beheben.

4. Guides für ein besseres Storytelling

Mit dem Tool Guides können Inhalte nun gebündelt werden und den Usern einen besseren Mehrwerts bieten. Es lassen sich zum Teil komplexe Themen darstellen, welche nur schwer mit einzelnen Bildern, Videos oder Grafiken erklärt werden könnten. Oft handelt es sich dabei allerdings um Themen, die für viele Nutzer hoch relevant sind. Die Guides können deshalb als Collagen dienen, die bestimmte Themen, mithilfe vieler Inhalte, erklären können. Das Storytelling wird dadurch nicht nur vielschichtiger, sondern auch spannender.

Besonders Unternehmen können hier einen näheren Bezug zu ihren Fans und Kooperationspartnern entwickeln, indem sie deren Inhalte in ihre Guides einbauen. Viele Unternehmen möchten ihren Fans und Kunden, neben ihren Produkten, auch ihre Unternehmenswerte und ihr soziales Engagement vermitteln. In einem Guide der Bravo z.B. geht es um den Hashtag #reellove, welcher ein Wortspiel aus "Real Love" und der Beitragsform "Reel" darstellt. Die Zeitschrift hat diesen Hashtag ins Leben gerufen, um sich hinsichtlich der Vielfältigkeit von unterschiedlichen Beziehungskonzepten zu positionieren. Hierbei geht es vor allem um eines: nämlich um die Akzeptanz und Toleranz von unterschiedlichen Beziehungstypen und der "freien Liebe".

Benutzt wurde für den Guide ein Titelbild in Form einer Grafik, die einen bunten Regenbogen darstellt. Dieser prangt auf dem Text "#reellove". Das Unternehmenslogo wurde ebenfalls integriert, damit die User den Bezug zum Magazin herstellen können. Scrollt man im Guide herunter, so findet man eine Reihe von Reels unterschiedlicher User, die sich zu dem Thema "freie Liebe" äußern. Viele von ihnen beziehen sich dabei auf verschiedene Beziehungskonzepte oder Themen im Bereich Homosexualität und ihre Erfahrungen damit. Z.B. berichtet ein User in seinem Reel über sein Outing und seine Befreiung aus der "Mobbingfalle". Das Magazin "Bravo" hat dabei ausschließlich Content in den Guide eingebaut, der den Hashtag "#reellove" verwendet und in Form eines Reels - also Videomaterial - erstellt wurde. Insgesamt bietet der Guide dem Magazin hier die Möglichkeit ein kompaktes Storytelling zu verwenden, das seinem Fans ein leichteres Verständnis der Thematik ermöglicht.

5. Der Aufbau eines Guides

Das überragende Storytelling über verschiedene Nutzerseiten und Beiträge hinweg, welches der Guide auf Instagram bietet, kann schon sehr überzeugend sein. Doch in der Arbeit mit dem neuen Feature sollte man als User erst einmal wissen, wie dieser aufgebaut ist bzw. welche Inhalte dort implementiert werden können. Hier ein kleiner Überblick:

  1. Eigenes Icon: Der Guide wird über das Navigationsmenü im eigenen Profil erreicht. Das Icon stellt eine aufgeschlagene Zeitschrift dar. 2. Einleitung: Jeder Guide beginnt mit einem selbstverfassten Intro. Dieses soll kurz erklären, was die Inhalte darstellen.
  2. Das Titelbild: Die Hauptbestandteile des Guides sind das Titelbild und die Überschrift. Diese sollten am besten aussagekräftig und informativ sein, damit andere User daran interessiert sind mehr von den Inhalten zu sehen. Das Titelbild ist im jeweiligen Guide, im eigenen Profil, sichtbar.
  3. Sammlung von Beiträgen: In den Guides können viele verschiedene Beiträge gesammelt und mit einem individuellen Text versehen werden.
  4. Karussel: Die Guides können außerdem Karussell-Posts enthalten. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass nur das erste Bild des Karussells sichtbar ist.
  5. Zu verwendende Inhalte: Es können ausschließlich Inhalte (Fotos oder Videos) genutzt werden, die bereits auf Instagram veröffentlicht wurden. Ein zusätzliches Hochladen ist nicht möglich.
  6. Inhalte anderer User: Neben den eigenen Beiträgen, können außerdem Inhalte anderer User in den Guides verwendet werden. Dadurch erweitern sich die Möglichkeiten, vielfältigen Content zu sammeln und die Guides spannender zu gestalten.

6. Instagram Guides erstellen

Das Erstellen eines Beitrags im Guide gestaltet sich ganz einfach. Die einfache Handhabung ist daher auch für Unternehmen geeignet, die kein geschultes Personal für ihren Social Media Bereich vorweisen können. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man Instagram Guides erstellen kann:

  1. Zuerst einmal wird das eigene Profil aufgerufen. Mit dem "+"-Button gelangt man nun zur der Option "Guide". Dieser wird angewählt.
  2. Im nächsten Schritt sollte festgelegt werden, welche Art von Guide erstellt werden soll. Momentan kann der User zwischen folgenden Optionen wählen:

    a. Posts: Hier können verschiedene Posts zusammengestellt werden.
    b. Products: Dies ist besonders für Unternehmen interessant, denn in diesem Rahmen werden den Usern ausgewählte Produkte angezeigt. Wichtig ist allerdings, dass jene Produkte bereits im Instagram-Shop des Unternehmens hochgeladen und verfügbar sein müssen.
    c. Places: Unter diesem Punkt können Orte, wie besondere Spots oder Urlaubsziele, in den Fokus gerückt werden.

    Besonders spannend bei allen drei Optionen ist, dass die Inhalte nicht dem eigenen Profil entspringen müssen. Stattdessen können hier unterschiedliche Beiträge von verschiedenen Usern ausgewählt werden. Für Unternehmen kann dies den Vorteil haben, Kooperationspartner oder ihre Community vermehrt in ihren Social Media Auftritt zu integrieren.

  3. Nachdem eine der drei verfügbaren Guide-Optionen ausgewählt wurde, wird der User durch unterschiedliche Vorgänge geführt. Soll z.B. ein Guide für Produkte erstellt werden, so schlägt Instagram dem User alle Profile vor, denen er folgt und die Produkte anbieten. Unter anderen auch das eigene. Im Bereich "Orte" hingegen wird ein Stichwort, z.B. "Mallorca", eingegeben. Anschließend filtert das Netzwerk dann jenes Bildmaterial heraus, welches dem Schlagwort entsprechen. Auch hier befinden sich, neben eigenen Bildmaterial, auch jenes weiterer User.
  4. Im nächsten Schritt gelangt der User in den Bereich des "Editings". Hier kann er sich für ein Titelbild entscheiden, einen einleitenden Text verfassen und anschließend verschiedene Texte zu seinen Inhalten schreiben. Wichtig: Die Inhalte können im Nachgang beliebig durch weitere ergänzt oder formatiert werden. Das bietet mehr Freiraum.
  5. Im letzten Schritt wird der Guide noch veröffentlicht. Natürlich kann der Guide vor der Veröffentlichung erneut überprüft werden. Es ist außerdem möglich, ihn vorerst als Entwurf zu speichern, falls dieser im Anschluss noch einmal überarbeitet werden soll.

7. Bonus für virales Marketing

Eine Besonderheit des Guides ist außerdem seine simple Verbreitungsmöglichkeit. Als User hat man zum einen die Möglichkeit einen Guide ganz für sich zu erstellen, aber auch ihn mit anderen Menschen zu teilen. Das ist besonders für Unternehmen und ihre Kooperationspartner, wie Ambassadors, interessant. Guides können mittels Direktnachricht geteilt oder in einer Story veröffentlicht werden. Jeder weitere User, der den jeweiligen Guide gesehen hat, besitzt die Möglichkeit, diesen beliebig oft zu teilen. Auf diese Weise erhöht sich die Reichweite des Guides und dessen Inhalte. Ein besonderes Schmankerl für virales Marketing und kann Instagram für Unternehmen als lukratives Tool nutzen!

8. Schwachstelle: Fehlende Analysen

Leider ist es, bis heute, nicht möglich genaue Erfolgsanalysen der erstellten Guides vorzunehmen. Nach Insights sucht der User hier vergebens. Das könnte, besonders für Unternehmen, ein großes Manko darstellen, da sie den Mehrwert ihrer Guides nicht einschätzen können. Fehlende Insights bedeutet, dass zukünftige Entscheidungen über neue Inhalte blind getroffen werden müssen. Das Unternehmen kann nicht prognostizieren, welche Inhalte bei den Fans bzw. Kunden ankommen, welche interessant sind oder geteilt werden. Auch die Personalplanung für den Social Media Bereich gestaltet sich schwierig. Das Unternehmen hat keine Möglichkeit die Arbeit seiner Mitarbeiter, die sich mit den Guides befassen, nachzuvollziehen. In der Zukunft sollten Zahlen zur Scrolltiefe, Klicks per Post und Aufrufen daher möglichst von Instagram zugänglich gemacht werden.

9. Das Fazit

Das neue Feature bietet Usern und Marken ganz neue Möglichkeiten und macht Instagram für Unternehmen besonders interessant. Denn die Nutzung des Guides kann sich besonders positiv auf ihren Social Media Auftritt auswirken. Besonders für Unternehmen kann der Guide ein großartiges Tool sein, mit dem sie ihre Fans bzw. Kunden begeistern können. Vor allem durch das Pointieren ihrer Inhalte durch ansprechende Bilder, Videos und Texte, lässt sich das Publikum leichter ansprechen. Die Handhabung der Funktion ist besonders einfach und ermöglicht es fast jedem User, neuen Content zu erstellen. Für Unternehmen heißt das, dass bereits eine kurze Einweisung in die Bedienung genügen könnte, um mit dem Tool arbeiten zu können.

Hinsichtlich der Gestaltung sind die Guides besonders interessant, da sie es dem User, neben eigenen Inhalten, ermöglichen, Material anderer Instagrammer zu nutzen. Auch die Möglichkeit des gegenseitigen "Taggens" und des Teilens, bietet den Usern, aber auch den Unternehmen, die Aussicht auf mehr Reichweite. Ein Manko ist nach wie vor die Verfügbarkeit, denn das Guide-Tool ist noch nicht für jedermann zugänglich. Für Unternehmen können die fehlenden Insights außerdem ein Problem darstellen. Leider hat es Instagram, bis heute verpasst, Erfolgsanalysen der Guides sichtbar zu machen. Dennoch lässt sich im Guide-Tool viel Potenzial erkennen, welches Nutzer und Unternehmen einen verbesserten Social Media Auftritt gewährleisten können. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich das neue Instagram-Feature entwickelt.

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Online Marketer Sebastian Haslinger
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